Zwyssig gewinnt am Appenzeller Kantonalschwingfest in Urnäsch

Nachdem am Samstag die Nachwuchsschwinger beim Festplatz «Bad» in Urnäsch bereits besten Schwingsport bieten konnten, taten es ihnen die Aktivschwinger am Sonntag gleich. Der Gaiser Raphael Zwyssig kürt sich nach dem gestellten Schlussgang zwischen Michael Bless und Domenic Schneider zum alleinigen Festsieger und gewinnt das Heimfest nach 2015 und 2016 zum dritten Mal.

Zwyssig triumphiert nach Aufholjagd

Die sechs angetretenen Eidgenossen standen sich gleich zum Auftakt gegenüber, wobei in keinem dieser Gänge ein Sieger erkoren werden konnte. Somit waren sie bereits nach dem ersten Gang unter Zugzwang, wenn sie sich im Gespräch um eine mögliche Schlussgangqualifikation halten wollten. Dieses Unterfangen gelang dem Thurgauer Gast Domenic Schneider sowie den beiden Gaiser Eidgenossen Michael Bless und Raphael Zwyssig bestens. Nach fünf Gängen führten sie die Zwischenrangliste zu dritt an, wobei sich die Einteilung für den Schlussgang wiederum für das Duell zwischen Domenic Schneider und Michael Bless entschieden. In einem spektakulär geführten Abnützungskampf, mit Siegchancen auf beiden Seiten, endete der Schlussgang nach zehn Minuten gestellt. Raphael Zwyssig seinerseits konnte seinen letzten Gang mit der Maximalnote beenden und stand bereits vor dem finalen Duell zwischen Bless und Schneider zumindest schon als Co-Sieger fest – im Endeffekt durfte er sich gar als alleiniger Festsieger feiern lassen. Der Festsieg sei nach all den erlittenen Rückschlägen und Verletzungen in den vergangenen Monaten für ihn völlig überraschend gekommen, so ein sichtlich gerührter Zwyssig. Jeder seiner drei Festsiege sei speziell und es sei ein Privileg, wenn man das eigene Heimfest gewinnen dürfe, so Zwyssig weiter.

Löwenanteil für Appenzeller Schwinger

Die Appenzeller Schwinger sicherten sich mit 18 von insgesamt 29 abgegebenen Kränzen den Löwenanteil, während sich die St.Galler mit fünf, die Thurgauer mit vier und die Bündner und Zürcher Schwinger mit je einem Kranzgewinn zufriedengeben mussten. Zudem wurden die ersten vier Ränge vollends von den Gastgebern besetzt. Als beste Gäste klassierten sich Schlussgangteilnehmer Schneider auf dem dritten Schlussrang. Den wohl geschichtsträchtigsten Auftritt hatte aber wohl sicherlich Nöldi Forrer, welcher seinen nunmehr 150. Kranzgewinn realisieren konnte. Diesem Unterfangen drückte er bereits am Vormittag den Stempel auf, als er den derzeitig stark aufschwingenden Appenzeller Dominik Schmid mit der Maximalnote zu bezwingen vermochte. Von den Eidgenossen sicherten sich deren fünf das begehrte Eichenlaub. Einzig der Thurgauer Beni Notz verpasste dieses Vorhaben, wobei er nach drei gestellten Gängen bereits nach fünf Gängen aus der Entscheidung fiel.

Drei Appenzeller Neukranzer

Mit Livio Büchler, Dominik Brülisauer und Lorenz Giger durften sich auch drei Schwinger erstmals vor die Ehrendamen knien. Allen drei Schwingern gelang ein siegbringender Wurf gegen einen Kranzschwinger, doch der erstmalige Kranzgewinn war nach fünf Gängen allerdings noch nicht im Trockenen. Während sich Büchler und Giger mit einem abschliessenden Sieg das Eichenlaub sichern konnten, kämpfte Brülisauer in einem spektakulären abschliessenden Gang gegen den Zürcher Kranzschwinger Manuel Lüthi. Für den Kranzgewinn waren mindestens neun Punkte nötig, was dem Innerrhoder im Endeffekt auch gelang.