Abgeordnetenversammlung des Eidgenössischen Schwingerverbandes 2025

Am vergangenen Wochenende vom 15. und 16. März 2025 fand in Suhr die Abgeordnetenversammlung des Eidgenössischen Schwingerverbandes 2025 statt. Im Mittelpunkt der ruhig verlaufenen Versammlung standen vor allem kleinere Wahlen, Ehrungen und Ernennungen.

Der Schwingklub Aarau lud als Organisator im Namen des Eidgenössischen Schwingerverbandes zur Abgeordnetenversammlung 2025 nach Suhr ein. Unter der Leitung von OK-Präsident Daniel Dreier, selbst ESV-Ehrenmitglied, nahmen am ersten Tag der Jahrestagung des eidgenössischen Schwingerparlaments 306 Personen teil, darunter 250 Stimmberechtigte. Erstmals haben 2025 auch die Schwingerkönige, Erstgekrönten und Sieger eines Schwingfestes mit eidgenössischem Charakter Stimmrecht. Diese Neuerung nutzten unter anderem die Schwingerkönige Matthias Glarner, Thomas Sutter, Silvio Rüfenacht, Harry Knüsel und Arnold Ehrensberger. Zudem waren auch die Sieger von Schwingfesten mit eidgenössischem Charakter, darunter Fabian Staudenmann, Fabio Hiltbrunner, Damian Ott, Daniel Bösch, Eugen Hasler, Matthäus Huber und Hans Kopp, anwesend. Unter den Stimmberechtigten fanden sich auch die Altobmänner Paul Vogel und Mario John.

Werte nicht aus den Augen verlieren
In seinem zweitletzten Jahresbericht als Obmann hob Markus Lauener den hohen Stellenwert des Schwingsports hervor: „Das Interesse an unserem Nationalsport ist immer noch sehr hoch, das freut uns. Trotz allem müssen wir darauf achten, dass wir unsere Werte nicht aus den Augen verlieren, sondern aktiv vorleben." Weiter sagte Lauener, dass die Kranzfeste gut laufen würden, aber "Sorge müssen wir aber vor allem auch den Regionalanlässen und Nachwuchsschwingertagen tragen. Diese sind ein wichtiges Standbein für das Wohl unseres Schwingsports."

Nach dem umfangreichen schriftlichen Jahresbericht verzichteten die beiden Technischen Leiter Stefan Strebel (Aktive) und Thomas Notter (Nachwuchs) auf grosse mündliche Ausführungen. Strebel dankte insbesondere dem OK vom Jubiläumsschwingfest in Appenzell, welches dranblieb und das Fest vier Jahre nach dem eigentlichen Termin äusserst erfolgreich durchführte. Notter hob die gute Organisation der Jungschwingertage im ganzen Land hervor. Der Höhepunkt 2024 war der Eidgenössische Nachwuchsschwingertag in Sion. Der Bestand der Jungschwinger sank um 101 auf nun total 3249.

Finanzen und Wahlen
Keinen Grund für Diskussionen gab es auch in den Traktanden Finanzen und Wahlen. Der Eidgenössische Schwingerverband steht finanziell weiterhin auf grundsoliden Beinen. So ging die Versammlung weiter und das Traktandum Wahlen stand an. Folgende fünf Personen wurden neu- oder wiedergewählt:

  • Marcel May (NOSV) als Präsident der Rekurskommission Werbung wiedergewählt
  • Martin Bärtschi (NWSV) als Mitglied der Rekurskommission Werbung wiedergewählt
  • Peter Holzer (BKSV) als Mitglied der Werbekommission wiedergewählt
  • Reto Bleiker (NOSV) als Werbeverantwortlicher neu gewählt (anstelle von Rolf Gasser)
  • Markus Grüter (ISV) als Mitglied der Rechnungsprüfungskommission neu gewählt (anstelle von Stefan Sempach)

Zwei Kandidaten für Obmannamt ab 2026
Seit 1905 gibt es das Büro für die Abgeordnetenversammlung (AV), das traditionell vom AV-Präsidenten geleitet wird. Mehr als 60 % der bisherigen AV-Präsidenten wurden später Obmann des Eidgenössischen Schwingerverbandes – nicht jedoch Markus Birchmeier. Der aktuelle AV-Präsident äusserte sich bereits ein Jahr vor der Wahl seines Nachfolgers zu seiner Zukunft: "Ich habe mich entschieden, auf das Obmannamt zu verzichten. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, denn der Schwingsport liegt mir am Herzen. Doch meine berufliche Zukunft und meine Familie haben nun Priorität."

Als seinen Nachfolger ab 2026 schlug Birchmeier im Rahmen der AV 2025 Stefan Strebel vor, der bereits bei der Nordwestschweizer Delegiertenversammlung 2025 als Obmannkandidat nominiert worden war. Zudem wird der Südwestschweizer Schwingerverband mit Guido Sturny einen weiteren Kandidaten ins Rennen schicken. Sollte Sturny gewählt werden, wäre er der erste Obmann aus der Romandie in der Geschichte des ESV.

Ehrungen und Ernennungen
Fünf grosse Athleten des vergangenen Jahres wurden im Rahmen der AV speziell geehrt:

  • Kategoriensieger ENST 2024 Sion: Luc Bissig (Jahrgang 2007), Janis Wittwer (Jahrgang 2008), Noé Girard (Jahrgang 2009)
  • Aufsteiger des Jahres 2024: Fabio Hiltbrunner
  • Sieger SCHLUSSGANG-Wertung 2024: Fabian Staudenmann
  • Sieger ESV-Jubiläumsschwingfest 2024 Appenzell: Fabian Staudenmann (Rang 1a), Fabio Hiltbrunner (Rang 1b)

Zum Abschluss und grossen Höhepunkt wurden sechs Persönlichkeiten zu Ehrenmitgliedern des Eidgenössischen Schwingerverbandes ernannt: Dies sind namentlich.

Daniel Günter (BKSV), Rolf Kohler (BKSV), Hansueli Langenegger (NOSV), Erwin Büsser (NOSV), Joseph Altermatt (SWSV), Stéphane Rogivue (SWSV)

Für uns als NOS-Verband war die Wahl von Erwin Büsser und Hansueli Langenegger zu ESV-Ehrenmitgliedern ein ganz besonderer Moment. Herzliche Gratulation zur höchsten Auszeichnung im Schwingsport! Diese Ehre haben sie sich mehr als verdient – für Ihre grossartige Arbeit und das Herzblut, das sie über viele Jahre hinweg in den Schwingsport investiert haben. Wir sind unglaublich stolz auf sie!

Abgeordnetenversammlung Tag 2: Rück- und Ausblick auf eidgenössische Anlässe
Im zweiten Teil der Abgeordnetenversammlung des Eidgenössischen Schwingerverbandes (esv), der Traktanden 11 bis 14, standen Rück- und Ausblicke von schwingerischen Anlässen im Zentrum. Appenzell und Sion schauten auf ihren eidgenössischen Anlass zurück, Mollis/Glarnerland+ voraus.

Unter Traktandum 13.1 präsentierte das OK-ESAF 2025 Glarnerland+ einen Zwischenbericht. OK-Präsident Jakob Kamm betonte, dass alle Ampeln auf Grün stehen. Besonders hervor hob er die Bedeutung des Sponsorings, das in neue Dimensionen vorgedrungen sei – eine Entwicklung, die zugleich unumgänglich sei. Das Hauptziel der Veranstalter bleibt eine ausgeglichene Rechnung.

Aufgrund der hohen Nachfrage wurden die VIP-Plätze erweitert. Rund 190 OK-Mitglieder arbeiten täglich mit vollem Einsatz am Erfolg des Festes. Mit 11'000 privaten Unterkünften ist sichergestellt, dass alle Gäste eine Schlafmöglichkeit finden – zusätzlich zu den Plätzen auf dem grossen Campinggelände.

Um einen Verkehrskollaps zu vermeiden, setzen die Organisatoren auf die Unterstützung der Festbesucher. Passend dazu lautet ihr Motto: "früehner cho – später go."

Grosser Dank
Die Traktanden 13.2 und 13.3 waren den Schlussberichten zu den beiden eidgenössischen Anlässen des Jahres 2024 gewidmet.

OK-Präsident und Nationalrat Philipp Matthias Bregy blickte auf den Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag 2024 in Sion zurück: "Wir erlebten viele wunderschöne Momente." Er betonte zudem: "Es war mir eine grosse Ehre und Freude, diesem Fest vorzustehen."

Noch an der AV 2024 hatte sich Bregy darüber beklagt, dass die grossen Sponsoren den Nachwuchsanlass nicht unterstützten. Nach seinem öffentlichen Aufruf habe sich die Situation jedoch verbessert. Der siebte Eidgenössische Nachwuchsschwingertag bot hochstehenden Schwingsport, begünstigt durch ideales Festwetter und eine hervorragende Stimmung.

Ein besonderes Highlight war die Integration des Eidgenössischen Frauen- und Meitli-Schwingets am Samstag, das den Anlass zusätzlich bereicherte.

Appenzell mit positivem Abschluss
Reto Mock blickte auf das Jubiläumsschwingfest 125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband zurück, das mit vierjähriger Verzögerung aufgrund der Corona-Pandemie doch noch stattfinden konnte. Sein Schlussbericht enthielt zahlreiche beeindruckende Zahlen: 2’700 Helfer, 15 OK-Mitglieder und 50 Ressortverantwortliche trugen massgeblich zum Erfolg des Anlasses bei. Dank einer erfolgreichen Sponsoringstrategie konnte das Fest mit einem sechsstelligen Gewinn abgeschlossen werden.

Informationen aus Geschäftsstelle
Im Rahmen der Informationen aus der Geschäftsstelle berichtete Rolf Gasser über die Aufgaben der Expertengruppe und stellte die wichtigsten Meilensteine der kommenden Jahre vor.

Für die scheidenden Mitglieder Urs Weber, Carlos Bommes und Martin Widmer wurden neu in die Expertengruppe gewählt: Thomas Huwyler (Baar), Simon Haldemann (Bern) und Matthias Hubeli (Therwil). Zudem wird Reto Bleiker künftig die Leitung der Expertengruppe übernehmen und damit Rolf Gasser in dieser Funktion ablösen.


Barbara Truninger, Vorstand NOSV

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